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Veranstaltungsreihe „Geschichte ist mehr"

Die Veranstaltungsreihe „Geschichte ist mehr" ist eine Kooperation des Stadtarchivs mit der Volkshochschule sowie dem Heimatverein Borken. Sie wurde im Herbst des Jahres 2000 begründet, als die Leitung von Stadtarchiv und Stadtmuseum in eine Hand gelegt wurde.
Unter der Programm-Koordination des Stadtarchivs finden im Gebäude D des Rathauses in der Straße Im Piepershagen 17 regelmäßig Vorträge und -vorstellungen zu verschiedenen Themen der Stadt- und Regionalgeschichte statt.

29. April 2025 I 19:30 Uhr I Freiheit ist Verantwortung für uns alle. Vom niederländischen Gedenken und Erinnern an die deutsche Besatzung 1940-1945

Dienstag, 29. April 2025, 19:30 Uhr, VHS-Forum
Prof. Dr. Pim Huijnen (Universität Utrecht/NL), Katharina Garvert-Huijnen M. A. (Borken):
Freiheit ist Verantwortung für uns alle
Vom niederländischen Gedenken und Erinnern an die deutsche Besatzung 1940–1945

Ein Vortrag zur Erinnerungskultur und den Erhalt von Demokratie und Frieden

Unter dem Motto „Freiheit ist Verantwortung für uns alle“ stehen die Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Befreiung von der fünfjährigen deutschen Besatzung, die seit September in den ganzen Niederlanden stattfinden. Mit dem deutschen Überfall am 10. Mai 1940 begann für die niederländische Bevölkerung eine Zeit der Entmachtung, des Hungers und der Bedrohung.

In ihrem Vortrag beschreiben Katharina Garvert-Huijnen M. A. und Prof. Dr. Dr. Pim Huijnen, wie sich das jährliche „Erinnern“ am 4. Mai (Dodenherdenking) und das „Feiern“ am 5. Mai (Bevrijdingsdag) zu einem festen Bestandteil niederländischer Identität und Erinnerungskultur entwickelt hat. Obwohl ein großer gesellschaftlicher Konsens darüber besteht, dass sowohl das Erinnern als auch das Feiern der Freiheit wichtig sind, wird über die Frage, wessen am 4. Mai gedacht wird, seit vielen Jahren kontrovers diskutiert.

Wie ist es mit den deutschen Opfern oder mit niederländischen Kollaborateuren? Das Komitee 4. und 5. Mai ist in dieser Frage deutlich: Gedenken und Versöhnen sind zweierlei Dinge, beim nationalen Totengedenken spielen deutsche Opfer keine Rolle, ein gemeinsames Gedenken deutscher und niederländischer Regierungsvertreter findet auf nationaler Ebene bisher nicht statt.

Anders ist es z. B. in den Grenzgemeinden. Hier sollen örtliche Vereine des Komitees selbst entscheiden, wie sie ihr Erinnern gestalten und wie sie in Zeiten des wachsenden Rechtspopulismus den Auftrag vermitteln, unsere Demokratie zu schützen, der aus den leidvollen Kriegserfahrungen resultiert.

Katharina Garvert-Huijnen M. A. ist Sprachdozentin für Niederländisch, Museumspädagogin und Expertin für deutsch-niederländische interkulturelle Beziehungen. Dr. Pim Huijnen ist Assistenz-Professor für Kulturgeschichte an der Universität Utrecht. Beide beschäftigen sich als Historiker seit vielen Jahren mit der Geschichte der deutsch-niederländischen Beziehungen, unter anderem am Zentrum für Niederlande-Studien in Münster und am Duitsland Instituut in Amsterdam.

Der Vortrag ist eine gute Vorbereitung auf die Exkursion am 24. Mai 202.

Eintritt: 6.00 Euro

8. Mai 2025 I 19:30 Uhr I Wann endet die Gewalt? Das lange Kriegsende im Alltag und Gedächtnis der Region

Donnerstag, 8. Mai 2025, 19:30 Uhr, Stadtarchiv, Raum Zwölf26
Priv.-Doz. Dr. Claudia Kemper (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte)
Wann endet die Gewalt? Das lange Kriegsende im Alltag und Gedächtnis der Region

Vortrag und Gespräch

Als vor 80 Jahren der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, endete auch der Holocaust. Ebenso waren Zwangsarbeit und Bombenkrieg vorbei. Aber die massenhafte Gewalterfahrung hatte Spuren hinterlassen und prägte das soziale Miteinander der Menschen noch lange Zeit. In Deutschland, Europa und weltweit verlief das Kriegsende zudem ganz unterschiedlich. In nicht wenigen Fällen setzte sich offene Gewalt fort, z.B. in Form von Bürgerkriegen oder Racheakten. Die langfristigen, sichtbaren wie unsichtbaren Wirkungen von Gewalterfahrungen stehen im Mittelpunkt einer regionalhistorischen Perspektive auf Kriegsende und Nachkriegszeit. Wie erlebte die Zivilbevölkerung diese Zeit? Wessen Gewalterfahrungen wurden gehört oder beschwiegen? Wie lassen sich die unterschiedlichen Gewalterfahrungen von Frauen, Männern, Jugendlichen, Kindern oder von Menschen aus Minderheiten-Communities rekonstruieren? Welche Kontinuitäten und Wandlungen im Umgang mit Gewalt lassen sich in der deutschen Nachkriegsgesellschaft finden? Mit der Frage „Wann endet die Gewalt“ richtet der Vortrag den Blick nicht in erster Linie auf die allseits beschwiegene Täter-Gewalt, sondern auf den Stellenwert erlittener Gewalt und von Gewaltopfern.

Dr. Claudia Kemper ist als wissenschaftliche Referentin für Neuere und Neueste Geschichte im LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster tätig, lehrt als Privatdozentin an der Universität Münster und ist Vorsitzende des Fachbeirats Wissenschaft der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Eintritt: frei

13. Mai 2025 I 20:00 Uhr I Film: Eine Reise in die Vergangenheit. Die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken

Dienstag, 13. Mai 2025, 20:00 Uhr, Kino-Center Borken
Film: Eine Reise in die Vergangenheit. Die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken
Eine Produktion des LWL-Medienzentrums für Westfalen und der Stadt Borken
Kurzeinführung und Publikumsgespräch: Filmautor Daniel Huhn M.A. (Münster) und Dr. Norbert Fasse (Stadtarchiv Borken)

Der Ausgangspunkt des Films klingt wie ein Hollywood-Stoff: Mai 1945, der Krieg ist kaum vorbei, Hitler-Deutschland hat erst wenige Tage zuvor kapituliert. Nur mit einem Jeep, einem Fahrer und einer Handfeuerwaffe im Gepäck bricht ein 23-jähriger britischer Offizier von den Niederlanden zu einer gefährlichen Reise Richtung Osten auf. Manfred Gans, Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Borken, ist 1938 nach Großbritannien geflohen, der britischen Armee beigetreten und an der alliierten Landung in der Normandie beteiligt gewesen. Quer durch das Deutsche Reich, das in diesen Tagen zerstört, chaotisch und unberechenbar ist, will er nun zum Konzentrationslager Theresienstadt nahe Prag gelangen. Er hofft, seine Eltern Moritz und Else Gans, die dort seit über einem Jahr inhaftiert sind, noch lebend aufzufinden. Seine geradezu surrealen Eindrücke dieser dramatischen Reise fasst er kurz darauf in einem Reisebericht zusammen ... 

Mehr als 70 Jahre später beschließen Manfred Gans‘ Kinder, Enkel, Nichten und Neffen aus den USA und Israel, auf den Spuren der Familiengeschichte abermals von den Niederlanden über Borken in Richtung Theresienstadt zu fahren. Dieser Roadtrip des Jahres 2016 bildet die inhaltliche und dramaturgische Klammer für Daniel Huhns außergewöhnliches filmisches Porträt über die bewegte Geschichte der Familie Gans und deren Wiederannäherung an die Stadt Borken, die 1988 begann und bis heute gepflegt wird.

Der Historiker und Dokumentarfilm-Autor Daniel Huhn, Lehrbeauftragter an der Universität Münster im Fach Video und von 2020 bis 2025 Geschäftsführer der Filmwerkstatt Münster, begleitete im Auftrag der Stadt Borken und des LWL-Medienzentrums 2016 die Reise der Gans-Nachfahren und beantwortet im Anschluss an den Film Publikumsfragen.

Eine Produktion des LWL-Medienzentrums für Westfalen und der Stadt Borken (2018, Länge: 41 min.).

Eintritt: 6,00 Euro
Kartenreservierung nur telefonisch im Kinocenter Borken unter (02861) 90 29 922, online unter www.kinocenterborken.de

20. Mai 2025 I 19:30 Uhr I Leben auf dem Land und von dem Land: Agrarwirtschaft und dörfliche Strukturen (Weseke, Marbeck, Burlo)

Dienstag, 20. Mai 2025, 19:30 Uhr, Stadtarchiv, Raum Zwölf26
Dr. Friederike Scholten-Buschoff (Möhnesee) u. Prof. Dr. Hiram Kümper (Universität Mannheim)
Leben auf dem Land und von dem Land: Agrarwirtschaft und dörfliche Strukturen (Weseke, Marbeck, Burlo)
Vortrag und Gespräch

Das westliche Münsterland war in der Vormoderne ein agrarisch geprägter Raum. Die absolute Mehrheit der Bevölkerung lebte auf dem Land und von dem Land. Die Wirtschaftsweise war geprägt von traditioneller Landwirtschaft mit – gemessen an heutigen Maßstäben – geringen Erträgen, von einem geringen Wohlfahrtsniveau und durchaus auch periodischen Hungersnöten. Wie in und um Borken Agrarprodukte in welchen Mengen in der Vormoderne erzeugt wurden, welchen Einfluss die vorherrschenden naturräumlichen Gegebenheiten hierbei hatten und wie sehr die Agrarwirtschaft die dörflichen Strukturen prägten, stellen die beiden Vortragenden vornehmlich anhand von Beispielen aus Burlo, Weseke und Marbeck vor. Dabei wird auch der Wandel von der agrarischen zur vor- und frühindustriellen Gesellschaft eine Rolle spielen.

Prof. Dr. Hiram Kümper (Bochum, Universität Mannheim), Mitherausgeber des Projekts „Stadtgeschichte Borken 2025“, und die Historikerin Friederike Scholten-Buschhoff haben für den Band 1 der im Spätsommer erscheinenden Stadtgeschichte für das Mittelalter und die Frühe Neuzeit den ländlichen Raum erforscht, der die Kernstadt Borken umgab.

Eintritt: 6,00 Euro

24. Mai 2025 I 09:00 Uhr I Exkursion: Freiheit ist Verantwortung für uns alle Vom Leben und Überleben einer niederländischen Dorfgemeinschaft unter deutscher Besatzung

Samstag, 24. Mai 2025, 9:00 Uhr, Busbahnhof, Bussteig für Fernbusse
Dr. Friederike Scholten-Buschoff (Möhnesee) u. Prof. Dr. Hiram Kümper (Universität Mannheim)
Leben auf dem Land und von dem Land: Agrarwirtschaft und dörfliche Strukturen (Weseke, Marbeck, Burlo)
Studienfahrt zum Nationaal Onderduikmuseum und zur Synagoge in Aalten

Unter dem Motto „Freiheit ist Verantwortung für uns alle“ stehen die Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Befreiung von der fünfjährigen deutschen Besatzung am 4. und 5. Mai 1945, die in den Niederlanden von September 2024 bis August 2025 begangen werden. Mit dem deutschen Überfall auf die Niederlande am 10. Mai 1940 begann für die niederländische Bevölkerung eine Zeit der Entmachtung, des Hungers und der Bedrohung. Am Ende des Krieges hatten drei Viertel der niederländischen Juden ihr Leben verloren. Damit hatten die Niederlande die höchste Quote an jüdischen Opfern in ganz Westeuropa zu beklagen.

Unter der fachkundigen Reisebegleitung von Katharina Garvert-Huijnen M. A. (Sprachdozentin für Niederländisch, Museumspädagogin und Expertin für deutsch-niederländische interkulturelle Beziehungen) wollen wir in der Grenzgemeinde Aalten dieser Geschichte nachspüren. Im Raum Aalten waren während des Zweiten Weltkrieges besonders viele Widerstandskämpfer, Zwangsarbeitsverweigerer und Juden versteckt. Sowohl das Nationaal Onderduikmuseum am Markt 12, als auch die Synagoge in Aalten haben es sich zur Aufgabe gemacht, die „große Geschichte mit kleinen Geschichten zu erzählen“.

Die Erfahrung von damals mit dem Wert von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Gegenwart zu verbinden, ist Ziel des Museumsbesuchs in Aalten und auch des anschließenden Besuchs in der Synagoge. Während des gemeinsamen Mittagessens auf eigene Kosten besteht die Gelegenheit, sich über das Gesehene und Gehörte auszutauschen.

Gebühr: 49,00 Euro
Anmeldung bei der VHS Borken erforderlich bis spätestens 7. Mai

12. Juni 2025 I 19:30 Uhr I Als die Eisenbahn und die Fabrikarbeit kamen. Die Industrialisierung in Borken 1860-1930

Donnerstag, 12. Juni 2025, 19:30 Uhr, Busbahnhof, Stadtarchiv, Raum Zwölf26
Prof. Dr. Stefanie van de Kerkhof (Universität Mannheim):
Als die Eisenbahn und die Fabrikarbeit kamen. Die Industrialisierung in Borken 1860-1930
Vortrag und Gespräch

Blickt man zurück bis ins Kaiserreich, so hat Borken eine reiche Industriegeschichte vorzuweisen. Zwar kamen Eisenbahn und Fabrik hier erst später als in den Industriebezirken des Rhein-Ruhr-Reviers. Aber die Textilindustrie blühte mit der Hochindustrialisierung auch in Borken auf.

Bereits 1857 hatte Ludwig Bernhard Lühl in Gemen eine mechanische Weberei errichtet. Im Jahr 1867 entstand mit der Dampfmaschinenweberei J. Grüter die erste Textilfabrik in Borken, 1871 folgte die Weberei der Gebr. Büning, 1885 die Bildweberei Wülfing, 1895 die Baumwollweberei von J. Bierbaum u. Söhnen, zwei Jahre später die Westfälische Textilwerke Kock und Hunger KG. Im Jahr 1929 gründeten in Weseke die Gebrüder Benning ebenfalls eine Weberei.

Ausschlaggebend für diese industrielle Entwicklung war der schrittweise Anschluss von Borken, Gemen und Weseke an das regionale und überregionale Eisenbahnnetz. Im Jahr 1880 wurde die Bahnlinie Winterswijk – Borken – Gelsenkirchen-Bismarck eröffnet, 1902 nahm die Westfälische Landeseisenbahn den Betrieb auf der Strecke Borken(„Nordbahn“) – Gemen – Weseke – Stadtlohn – Burgsteinfurt auf, zwischen 1902 und 1908 entstand eine Ost-West-Verbindung von Empel-Rees über Bocholt nach Borken und weiter über Coesfeld nach Münster.

Die in Krefeld wohnhafte Wirtschafts- und Unternehmenshistorikerin Prof. Dr. Stefanie van de Kerkhof (Universität Mannheim) zeichnet in ihrem Vortrag die wirtschaftlich-technische Dynamik und den beschleunigten sozialen Wandel nach, die die Zeitspanne von 1860 bis 1930 prägten. Sie ist Mitherausgeberin und Mitautorin der neuen Borkener Stadtgeschichte und wird anschaulich die Wirtschaftsgeschichte Borkens seit den 1860er Jahren beschreiben.

Eintritt: 6,00 Euro
Anmeldung / Reservierung

Stadtarchiv Borken
per E-Mail an stadtarchiv@borken.de
telefonisch unter 02861 / 939-217, 231, -455

VHS Borken
online unter www.vhs.borken.de
Für Schülerinnen und Schüler ist der Eintritt frei
Programm

Dr. Norbert Fasse (Stadtarchiv Borken, Stabsstelle Stadtgeschichte) und
Dr. Tanja Panke-Schneider (VHS) in Abstimmung mit dem
Vorstand des Heimatvereins Borken